Was also, lässt sich fragen, ist eigentlich das Problem?
Das Problem ist, dass wir zu viel wissen oder zumindest auf diffuse Weise ahnen, um selbst eine radikale ernüchterte Verehrungsfähigkeit für die Kunst noch irgendwie zu bewahren. Und dass wir zu viel wissen, ist Resultat der Tatsache, dass unter den Bedingungen der Digitalisierung ein ABSOLUTISMUS DER TRANSPARENZ regiert, der die Akzeptanz des Autor- und KünstlerSeins etc. nicht nur im konkreten Fall, sondern auch in grundsätzlicher Weise unterminiert. Was immer gesagt und getan wird, vermag in neuer Leichtigkeit öffentlich zu werden. Lässt sich, einmal digitalisiert und im Netz, leichthändig durchsuchen, kaum noch zensieren, kontrollieren und handeln – es wird frei?
zwei Formen von #Wissen trafen sich am Rand; das erste Wissen sagte: schau‘ die Spannung, die sich zwischen Gesagten & Gezeigten auftut, ist offensichtlich. Das zweite Wissen sagte: schau‘ die Zone, die sich zwischen Bild & Begriff als Fraktur auftut, ist offensichtlich. Da sagte der Mensch, das sei vollkommener Unfug.
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