#Readymades, Kunstwerke, Künste, Kunst und #dieKunst sind sowohl Symptome des Modernismus als auch ebenso des Postmodernismus, Post-Postmodernismus, Trans-Post Modernismus und Metamodernismus.
Die frühen Werke und Ideen von Marcel Duchamp und seiner Schwester Suzanne waren durchaus wegweisend für den Modernismus. Ihre Aktionen gaben wesentliche Impulse für die Entstehung des Postmodernismus. Die Ideen, Symptome und Ideologien der Moderne wurden von den Geschwistern Marcel und Suzanne Duchamp grundsätzlich und vermutlich zeitlebens beobachtete und in Frage gestellt. Sie versuchten diese mit und durch ihre Ideen, Elemente, Aktionen und Kunst zu konterkarieren und bewusst darzustellen. Sie waren miteinander vertraut und verbunden durch die verbale und schriftliche Kommunikation per Briefverkehr und über die zahlreichen Künstlerkreise. Marcel Duchamp mochte es angeblich nicht, Briefe zu schreiben. Er behauptete, die bloße Aktivität langweile ihn zu Tode und wandte sich nur dann an seine Korrespondenten, wenn er es für nötig hielt. Dennoch haben sich die erhaltenen Briefe u.a. an seine Schwester Suzanne aus seiner Hand als Dokumente von (unschätzbarem) Wert erwiesen, da sie Historikern die Fakten und Details liefern, die für die Erstellung der genauen und präzisen Chronologie der Aktivitäten der Künstler erforderlich sind. Und seine Briefe an enge Freunde und Verwandte enthalten offene und persönliche Bemerkungen, die Biographen bei ihren Versuchen nutzen können, diese »rätselhaften« Persönlichkeit:en und ihr »hochkomplexes« Denken aufzudecken und für ihre weiteren Arbeiten zu nutzen.
Während der Kriegszeit WK I war Marcel zusammen mit Francis Picabia, Man Ray und Jean Crotti in New York. Suzanne blieb in Paris, räumte das gemeinsame Atelier und hörte selbst auf zu malen, da sie als Kriegskrankenschwester 1916 tätig wurde. Marcel wollte in New York das #Ausdruckspotenzial maschineller Bilder erkunden und in der Kunstszene "mitspielen", welches ihm gelang. Als der Maler Jean Crotti, ein Freund von Marcel, den Suzanne später heiratete, aus New York zurückkehrte und ihr die Nachricht von der radikal innovativen und bewusst provokativen Kunst ihres Bruders Marcel überbrachte, die er seit seiner Ankunft in Amerika im Vorjahr geschaffen hatte. War sie motiviert und sofort wieder geneigt zu den Pinseln und Farben zu greifen. Inwieweit sie es in Bezug auf Jean Crotti auch machte, weiss man heute kaum, mache behaupten, dass sie ihm zu Liebe wieder zu malen begonnen habe.
In den folgenden sechs Jahren schuf sie eine kleine Anzahl außergewöhnlich einfallsreicher Gemälde und Collagen, die einen wichtigen, aber zu Unrecht übersehenen Beitrag zur Dada-Revolution und eine wichtige Verbindung zwischen den Avantgarde-Aktivitäten in Paris und New York in dieser Zeit darstellen. Trotz der offensichtlichen künstlerischen Unterschiede blieben die Geschwister Duchamp im Laufe ihres Lebens in gewisser Weise miteinander verbunden und beeinflussten sich gegenseitig durch ihre Ideen und Kunstverständnis.
Die (philosophischen und sozialen) Symptome wurden von der Künstlerfamilie Duchamp vermutlich in den Bedingungen der Gesellschaft wahrgenommen, analysiert und besprochen. Suzanne Duchamp interessierte sich zudem sehr für die Natur. Künstlerisch, literarisch, malerisch, pataphysisch, abstrakt, bildhauerisch, reliefartig etc. untersuchten sie als Künstler der Bewegung die Elemente, die Materialien, die Gegenstände sowie die «Readymades« mit ihren Ideen und stellten die Resultate, Ergebnisse und ihre Artefakte als Exponate in Ausstellungen aus. Da sie glaubten, dass Kunstwerke und Ideen die Kunstwelt, Kultur und Gesellschaft nachhaltig international beeinflussen.
Heute gibt es verschiedene und ziemlich unterschiedliche Interpretationen darüber, ob die Kunst von Marcel Duchamp, die Kunst von Suzanne Duchamp und die Kunst der Brüder Raymond Duchamp Villon, Jacques Villon eher dem Modernismus oder dem Postmodernismus [post-modernism] angehören oder dieser Ausrichtung zugeordnet werden können. Die Brüder sowie Suzanne Duchamp waren eng mit dem klassischen modernistischen Kunst- und katholischen Familienumfeld verbunden, von dem sie sich durch ihre künstlerischen Weiterentwicklungen ablösen wollten?! Falls sie es wollten, mag es ihnen (kaum) über ihr Ableben hinaus gelungen sein, denn sie sind traditionell und gemeinsam in einer Familiengrabstätte bestattet worden.
"Außerdem sind es immer die anderen, die sterben ..."
Manuskript, Graphismen und das Triptychon in Steingravur.
#DADA
Die Bewegung #DADA, dada, Dada, Dadaisten und Dadaistinnen waren diejenigen, die sich mit Gegenreaktionen auf die Traditionen des konservativen Kunstestablishments künstlerisch entwickelten. Dadaisten, wie Marcel und Suzanne Duchamp et al. brachen bewusst mit den traditionellen künstlerischen und gesellschaftlichen (inwieweit auch mit den familiären sowie religiösen) Konventionen sind offene Fragestellungen. Sie schufen bewusst provokante und zum Teil auch schockierende Werke, #Kunstformen und Ausstellungen, die polizeilich geschlossen wurden.
Vom 30. Mai bis zum 14. Juni 1920 fand die Ausstellung DADA - VORFRÜHLING statt. Max Ernst wurde wegen Betrugs und Pornographie angeklagt, zumal der Zugang zu dieser DADA-Ausstellung durch die Herrentoilette mehr als anrüchig, jedoch passend für den Dadaismus war. Der Betrugsvorwurf wurde damit begründet, man hätte für eine Kunstausstellung Eintritt verlangt, in der gar keine Kunst gezeigt würde. Max Ernst konnte jedoch belegen, niemals von einer Kunst-, sondern stets von einer DADA-Ausstellung - gesprochen zu haben. Auch der Pornographievorwurf, der sich darauf stützte, daß in einer Arbeit von Max Ernst ein nacktes Paar abgebildet war, mußte zurückgenommen werden, nachdem sich herausstellte, daß es sich bei dem Paar um den Kupferstich 'Adam und Eva' von Albrecht Dürer handelte, so daß die Ausstellung schließlich wiedereröffnet werden konnte.
dadaisten und dadaistinnen Marcel Duchamp, Suzanne Duchamp et al. Texte gedruckt auf festem Papier, einseitig rot gefärbt
Diese roten Seiten auf festem Papier als Katalog weisen unter 34. auf das #simultantriptychon hin (malerisch, literarisch, angewandt künstlerisch) der dadaisten und dadaistinnen hin.
Auffällig, dass die Namen Emmy Hennings (Schriftstellerin, Schauspielerin, Sängerin, Kabarettistin und Mitbegründerin der Dada-Bewegung) und Hugo Ball (Dichter, Schriftsteller, Autor und Mitbegründer der Dada-Bewegung) in diesem Katalog fehlen. Bislang gibt's kaum spezifische Informationen darüber, warum und weshalb Hugo Ball und Emmy Hennings nicht an der Dada-Ausstellung „Dada-Vorfrühling: Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen, Fluidoskeptrik, Vulgärdilettantismus“ in Köln teilgenommen haben? War Hugo Ball zu diesem Zeitpunkt bereits aus der aktiven Dada-Bewegung ausgestiegen? Hugo Ball und Emmy Hennings waren zwei wichtige Figuren in der Dada-Bewegung seit 1916 in Zürich, die 1920 heirateten. Sie waren Mitbegründer des berühmten Cabaret Voltaire im Niederdorf, welches als die Geburtsstätte von Dada bis heute gilt.
Bereits 1917, als die Dada-Bewegung angeblich ihren Höhepunkt erreichte, verließ Hugo Ball die Bewegung. Er zog sich aus der avantgardistischen Kunstszene zurück und wandte sich mehr dem mystischen, der Mystik und dem Christentum zu. Emmy Hennings war zwar weiterhin in der Kunstszene aktiv und unterstützte Künstler wie Johannes Baader, der mit Baader im Katalog genannt ist und an der Kölner Dada-Ausstellung teilnahm. Doch, es ist nicht klar, warum sie nicht persönlich an der Ausstellung teilgenommen haben? Haben sie die Ausstellung besucht?! Mit ihrer Prosa und ihren Skizzen z.B. aus den Jahren 1915 bis 1917 oder mit den von Emmy Hennings in Zürich geführten
„rote Heft“
hätte es ausreichend Exponate gegeben?!.
Da, die Dada-Bewegung ein Netzwerk von Künstlern und Intellektuellen war und ihre Mitglieder in ihrem Verhalten oft unvorhersehbar und unkonventionell waren.
Doch, zur Ausstellungseröffnung DADA - VORFRÜHLING in Köln rezitierte ein kleines Mädchen im weißen Kommunionkleid Verse von Jakob van Hoddis. Und die Ausstellungsstücke waren weniger als Kunstwerke im herkömmlichen Sinne gedacht, sondern eher als dadaistische Provokation, was auch an der Tatsache abzulesen ist, daß von den etwa 170 ausgestellten Exponaten nicht eines erhalten geblieben ist. Ebenso sollten auch die rätselhaften Titel der einzelnen Ausstellungsstücke Verwirrung stiften.
Die Gründe für das Handeln und Unterlassen der Dadaistinnen und Dadaisten können daher vielfältig und persönlich sein. Es gibt keine eindeutigen Dokumente oder Aufzeichnungen darüber, warum Ball und Hennings nicht an der Kölner Dada-Ausstellung mit ihren Gedichten, Heften, Prosa, Romanfragmenten und Literatur teilgenommen haben. Lautmalerische & musikalische Bewegungen, Tänze und Aufführungen unter #Dada waren mit Bezug zu den Expressionisten und Surrealisten ebenso #Ausdrucksformen dieser künstlerischen und kunstbasierten Weiterentwicklung:en, die Emmy Hennings sowie Hugo Ball kannten. Sie wurden erwähnt, doch sie waren nicht persönlich anwesend. Zu bedenken ist, dass die Dada-Bewegung in den 1920er Jahren bereits viele Veränderungen und Abspaltungen erlebt hatte, und verschiedene Künstler verfolgten unterschiedliche Wege in ihrer künstlerischen Laufbahn. Die Dada-Ausstellung in Köln war nur eine von vielen Veranstaltungen im Rahmen der Dada-Bewegung, und sie bot Raum für eine Vielzahl von Kunstwerken und künstlerischen Ausdrucksformen.
Die künstlerischen Weiterentwicklungen der Malerei waren die Ausdrucksformen von Suzanne Duchamp. Sie lassen sich in Richtungen, wie z.B. Fauvismus, Kubismus, Orphismus, Abstraktion usw. verfolgen, sowie ebenfalls bei ihrem Ehemann Jean Crotti finden. Das Dreiergespann Suzanne-Jean-Marcel haben sich vermutlich gegenseitig beeinflusst. Durch die Dada Bewegung und Revolution provoziert und inspiriert zugleich. Dies lässt sich direkt in den #Kunstwerken sowie zum Teil in den künstlerisch-literarischen Ausführungen, Annahmen und Hypothesen wieder finden.
#dieKunst
Es ist kaum korrekt, noch exakt, die Kunst nur auf #diekunst zu begrenzen. Diese Strömungen, Bewegungen, Filme, Bücher, Bilder etc. nur auf #Dadaismus, #Dada und #Konzeptkunst zu reduzieren. Im Wesentlichen war es die Revolte und Revolution gegen die Kunst von Seiten der #Künstler selbst, welche die Gesellschaft und Kultur ihrer Zeit und deren Wertesystem ablehnten. Traditionelle Kunstformen wurden deshalb satirisch und übertrieben verwendet. Selten ausgestellt, sondern direkt in die Gesellschaft als Öffentlichkeit "inplantiert". #dieKunst ohne Eintritt. #kunsttalk Künstlerische Strategien, Bewegungen und Aktionen sowie Revolutionen oder Reformationen, die bis heute wirken: #Mail-Art Kunst, #Konzeptkunst, #Netz[werk]kunst, #Fluxus, #DADA, #Musik, #dieexpressionistischesMaskenTänze usw.
#Malerei als Bewegungen, Strömungen, Ausrichtungen und Zwischenzustände symbolisieren den Zeitgeist. Perspektiven, die sich kaum zu einer Zentralperspektive und Eindeutigkeit verengen und eingrenzen oder definieren lassen [wollen].
Archiv legen davon Zeugnisse, Beweise und Dokumente bis heute ab.
Suzanne Duchamp-Crotti war kaum die #Schlüsselfigur des »Dadaismus«. Sie wird auch kaum zur Schlüsselfigur für #diekunst, sondern sie ist eine Frauenfigur als Krankenschwester und Malerin der modernen als auch der postmodernen Kunstbewegungen in Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie entschied sich für die Malerei und Dada. Zeitlebens stand sie wohl im Schatten ihres älteren Bruders Marcel und des Ehemannes Jean Crotti. Inwieweit die Geschwister und das Ehepaar Crotti auf Mithilfe und gegenseitige Unterstützungen angewiesen waren, wird sich im Zuge dieser Serien a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z eventuell klären und herausstellen.
Jean Crotti's Gemälde beschäftigen sich thematisch mit der Geburt (und dem damit verbundenen Tod) von Planeten und anderen Himmelskörpern. In „Nocturne“ (1922), das in Crottis „Tabu Dada“-Zeit entstand, stellt der Künstler drei große, sich überlappende Kugeln dar, die an den eigentlichen Bildrändern beschnitten sind. Sie sind rot, mittelbraun und dunkelbraun. Kleinere schwarze Kreise und ein weißer Kreis kombiniert mit schwarzen und grünen Abschnitten aktivieren die einfarbigen Planeten. Es ist, als würden wir von einem Raumschiff aus auf unbekannte Planeten blicken oder den »Unendlicher Spass« Infinite Jest von David Foster Wallace lesen.
Obgleich die Duchamp's als Künstler nie einen Stil, weder Schreib- noch Malstil pflegten, führen ihre Überzeugungen, dass Kunst „der unterbewusste Akt der Übersetzung des Gefühls des Unendlichen“ sei, in andere Terrains, Zonen, #Inframince und bewegende Denkfiguren.