THEMA: INFRAMINCE
am Beispiel von Francesca Woodman
fotografische tableaux vivants - «Tableau vivant» - werden nicht nur als antizipierende Erprobung:en des Todes von Francesca Woodman (Roland Barthes etc.) gelesen, sondern als ästhetische Gegenwärtigkeit des Verschwindens: SELBSTPORTRÄT Selbstporträt Selbstportraits Selbstbildnisse Selfies - Bild im Bild sowie #Metabilder an Poesie_Musik_Tanz_Figur_Geste:n in visuellen und zu bildgewordenen Gestaltungen. Als Bild nutzt Francesca Woodman die Verflüchtigungen als Voraussetzungen für das Entstehen neuer Gestaltungen oder Erprobungen zur visuellen Formalisierung im Fotografischen zumeist in schwarz/weiss. Sie setzt den «eigenen Körper» als materielles Medium und Bildobjekt ein. Bilderzählungen, in denen die tragische:n Selbstbezogenheit:en möglicherweise weniger entscheidend werden als der spielerische Umgang mit dem Wandelbaren und Flüchtigen in SELBSTBILDERN. Das Zusammensein und Zustandekommen von Anwesendem und Abwesendem scheinen «wesentliches» im Fotografischen zu evozieren.
Enttäuschend für jede Form der Erwartung:en möglicherweise:
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Mitten in den Erschütterungen des Ersten Weltkriegs (WK I) preist Sigmund Freud in seinem Essay (1916) »zur Vergänglichkeit« den Reiz der Flüchtigkeit des Lebens an. Der Wert des Vollkommenen (oder Perfekten und sauber Geleckten), sei es der Natur, der menschlichen Erscheinung oder der Kunst. Diese braucht nach Freud nicht zu überdauern, weil dieses Schöne nur durch seine Bedeutung für unser Empfindungsleben bestimmt wird. Für ihn besteht das Essenzielle unseres modernen Daseins in der Anerkennung der Fragilität der Welt, in der wir existieren und auf die wir reagieren.
Subjektive Empfindungen der Menschen werden zum Massstab?
schankungsweite:n vertikal, horizontal und transversal
Empathie mit Ding:en; Situation:en und die Situation, das Innere des Hauses, das Innere, Interieur der Wohnung, drin sein, draußen sein; die vorgeblich weibliche Sphäre, Haushalt und Wohnlichkeit schwinden hinter den fast leeren verwahrlosten sowie verlassenen Räumen; in die Haut fahren, aus der Haut fahren; da gibt es noch den Sinn: die Haut als eigenen Ort zu imaginieren, nicht nur die Wohnhaut mit der Körperhaut zu identifizieren – INFRAMINCE – sondern sich in deren Schichten, Tapeten-, Putz-, Konstruktions- Lamina zurückzuziehen, darin zu verschwinden, als Maus, als Geist, Haut unter Häuten, Bindegewebe und dem Abfallenden:
– In der Lamina propria liegen die Blutgefäße, Lymphgefäße und Nerven. In manchen Schleimhäuten finden sich auch Drüsen (z. B. Mundschleimhaut, Magen, Zwölffingerdarm). Ausschließlich in der Wand der Speiseröhre und des Magen-Darm-Trakts ist in die Lamina propria eine Schicht aus glatter Muskulatur eingelagert, die Lamina muscularis mucosae. In der Lamina propria der Nasenschleimhaut liegen erweiterte Venen (venöse Sinus). Zudem bilden Plasmazellen in der Lamina propria von Schleimhäuten Immunglobulin A, welches der Immunabwehr dient.
Scham, in der Ecke zu stehen. Sich im Spiegel gespiegelt zu sehen. Peinigend und Peinigendes kommen zur Geltung, die Augen der anderen, die eigenen Augen. Das Hausauge, das Fenster in der Wand: hindurch gehen = gesehen werden, endgültig, also zugleich verschwinden, nicht wie die Maus durchs Mauseloch hinter den Wänden rascheln, ein Geheimes und Rätsel im eigenen Körper sein, ein Unsichtbares mit Oberfläche herstellen, was raschelt die Haut, nein, großer Schritt, großer Wurf, tiefer Fall. Stand es in den Zeitungen? Ein Auge fehlt: das Objektiv.
Francesca Photographin photographiert sich in fading portraits, schwindend:präsent
Photographie als Verfahren mit dem Resultat fixierter Schichten Chemie auf Papier: Silber ausgewaschen, das latente Bild wird als Negativ fixiert sichtbar, dann ausbelichtet in einem zweiten chemischen Prozess auf Papier: ergibt als Resultat: Sichtbarkeit zweiter Art.
Abnahme der Ansichten per Licht von den Oberflächen, Weiterleitung, … Süßkind beschreibt den Prozess, mit dem Grenouille, von seinen Opfern den je individuellen, menschlichen Geruch abnimmt als ein kompliziertes Verfahren, aus dem eine flüchtige Substanz resultiert: Duft. Ein mediales Extrem. Das mediale Extrem, der Duft, der Schweiss welcher kaum wahrzunehmen und somit nur zu imaginieren ist.
Es sind die Photos, die Francesca erscheinen lassen, gespenstisch interferent mit den Schatten, den Mustern, den Unterschlüpfen, den Attitüden, Rollenspielen, … formwandelnde Ansichten, die man sich bei den Photos abholen kann, wie einen Geruch am Flakon. Die Photographin ist tot.
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Die Sexualität scheint sich immer mehr in die extremen Ausformungen hinein zu entwickeln, körperlich wie geistig? Unsere Zeit empfindet kaum mehr etwas als anstößig. Im Gegenteil. Was noch als Sex-Skandal gewisse Chancen hat, in die Medien zu kommen, wird sofort für Tausende zur Gebrauchsanweisung. Was treibt die Menschen heute ins Bizarre und Extreme? Der wesentliche Aspekt der gesamten Diskussion um die Extreme der Sexualität liegt in der Struktur und Funktion unserer Empfindungen. Wir sind darauf programmiert, nur uns selbst wahrnehmen zu können, alle Wahrnehmung ist nur Selbstwahrnehmung? Wenn nun der Körper sich einer bestimmten Situation aussetzt und dadurch im Körper ein anderer Systemzustand erzeugt wird, meldet das eigene neuronale System dem Gehirn, also in diesem Fall dem limbischen System, die neue Lage. Dieses steuert die Sexualität und ist auch im wesentlichen für Fortsetzungs- und Abbruchsaktivitäten zuständig. Das Instrument dafür ist herkömmlich bekannt.

Thomas Macho: "Das Leben Nehmen"
«Suizid in der MODERNE»
Grabsteine sind eher Denkmäler als Monumente.
Monumentale Bauten sind Gräber, wie die Pyramide-n.
Alte Häuser sind Archive menschlicher Spuren.
Feuerlöscher im Museum sind eher keine Kunst.
Dinge - «ready made» - sind “wesentliches”, die Geschichten in Spuren und Erinnerung:en speichern, die erzählt oder gelesen werden können
»Ready Made« - fertig - bereit - parat (zur Hand) : Versatzstücke - Fragmente Vasen Stilgläser
#kunsttalk 2.2 19.05.2020 ab 18:30h vorbereiten - wie Bilder lebendig werden - zur Anthropologie des schöpferischen Menschen - Humanen - anwesende:n Körper:n - Mensch:en
schankungsweite:n
Ausschneidebogen, Karamelbehälter: Zusammenbau und Befüllung in KunstTalk 2.3 … unter Verwendung der Zucker/Karamellieferung:en durch «Birgit Matter». Ich schicke Karamelstücke auch an 10 KunstTalkteilnehmer*_innen. Die Behälter, Häuschen und Särge lassen sich drucken, ausschneiden und zusammenbauen. A4 Format. Je steifer, fester und dichter das Papier, desto besser.

am Beispiel von Francesca Woodman
Fotografieren heisst sich das fotografierte Objekt "anzueignen" für einen Moment und Augenblick? Es heisst sich selbst in bestimmte Beziehungen zur Welt zu setzen, die wie Erkenntnis:se aus einem bestimmten Blickwinkel erscheinen und deshalb Macht und Überzeugungskraft erzeugen? Das gedruckte Wort scheint weniger trügerisches Mittel als die Fotografie zu sein? Um die Welt auszulaugen, sie in den Gegenstand der Vorstellung zu verwandeln, als das fotografische Bild (es tut), das heute den grössten Teil der Kommunikation visuell, poetisch und ästhetisch vermittelt. Kenntnisse, die der Mensch vom Erscheinungsbild (Bilder-Szenen-Serien) der Vergangenheit und den Spannweite:n in der Gegenwart zu "besitzen" meint. Das oder jenes und welches, was über Namen oder Ereignisse geschrieben ist, wird zur Interpunktion und Interpretation. Genauso wie jede:s, welche:s durch die Hände, maschinell gefertigtes und produziertes gereicht wird. Auf Visuelles beschränkt und konzentriert wird's die Aussageform, die Zeichnungen und Gemälde im (historischen & kulturellen) Kontext erreichen. Solange es nicht aufgriffen, weiter bearbeitet und verwendet wird
https://docs.google.com/document/d/1E7j5Zx1B2knG8DU4ReNqRPmkxn7dde4bMC77TcpzCcw/edit#heading=h.xzrg6n2taqia
https://www.theguardian.com/artanddesign/2014/aug/31/searching-for-the-real-francesca-woodman
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/beine-in-tesa
http://rebeccaloewen.com/inframince
5 Antworten auf „#kunsttalk 2.2. am 19.05.2020“
https://twitter.com/circumvexa/status/1683799967587090434?s=46&t=cwgA7su-anF0Yk11fymK2g
https://kunstderkunsttherapie.com/2022/04/28/eigentlich-bin-ich-an-bildern-nicht-interessiert-2/
Was ein Objekt uns aneignet, was uns anspricht, ist das Wiederkennen, was in uns schon da ist. Das heisst, dass sich die Welt, durch die Innenwelt in Beziehung zu uns, in uns setzt. Ohne das Subjekt, ist die Welt nicht; als ein Thema, mit der Neugier, uns zu neuer Einsicht werden kann.
Das gedruckte Wort, ist selbst ein Bild, scheint dem Verschleiss der Gegenwart, ein trügerisches Mittel zu sein, um die Welt in uns fassbar zu machen. Dem Betrachter, Bild und Wort, sie in den Gegenstand der Vorstellung, ihrem Wesen nach zu erkennen, dient der Kommunikation, unser Versuch zu vermitteln.
Dem Wesen Mensch, der “Trieb” in uns erkennt sich selbst, weder der Sitte, noch einer Moral. Dem “niederen” Geist, aus dem der Eros stammt, hat ein jeder, ob Frau ob Mann, seinen Tribut zu zollen. Das eigene Gewissen, zwischen Lustgewinn und dem Verzicht, dazu muss sich ein jeder selber stellen.
Einer Zeit, indem dem einen was anstössig ist, dem anderen nicht. Das Skandolen, wenn wir dazu zur Einsicht gekommen sind, müssen wir mit uns herumtragen.
Das Triebleben lässt nicht mit sich diskutieren, wir sind ihm ausgesetzt und meint die List der Natur, das Weiterleben.
Der Seele tief verankert ist der Eros, in anderen Kulturen göttlicher Natur, er meint den anderen, wie mich selbst, als “Übermittler”.
Mit dem Ekel, die Kontrolle, durch das Bewusstsein zu gewinnen, hilft bekanntlich nicht, einen menschenwürdigen Umgang mit der Sexualität zu pflegen.
Hat dies auf KUNST rebloggt und kommentierte:
am 19. Mai um 19:00 h wird’s soweit sein